Zuerst besuchten wir den Durbar Square von Patan. Auch hier befindet sich viel im Aufbau. Der Innenhof des Kali-Tempels war jedoch schon so weit, dass man ihn betreten konnte. Kali ist die wütende Form von Parvati, der Frau Shivas und in dieser Form die mächtigste aller hinduistischen Gottheiten. Deshalb werden ihr Tieropfer gebracht, nur männliche Tiere, deren Blut an die goldene Türe des Tempels gespritzt wird. Gesäumt wird diese von Statuen der zwei wichtigsten Flüsse (Flüsse sind alle weiblich im Hinduismus).
Außerdem gibt es im ehemaligen Palast eine ganz interessante Ausstellung mit vielen Figuren und religiösen Darstellungen.
Interessant war auch die Information, dass früher die Frauen eines Königs nach seinem Tod lebendig verbrannt wurden. Ein König hatte 32 Frauen, aber nur eine Tochter, die den Müttern und dem Vater nach deren Tod einen Krishna-Tempel auf dem Platz erbaute. (Berechtigte Frage von Bettina: Von wem war die Tochter tatsächlich?)
Aussicht auf den Durbar Square |
Innenhof des Palastes |
Ein Weltkulturerbe im Wiederaufbau
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Bakthapur, leider ebenfalls sehr stark durch das Erdbeben beschädigt, ist als ganze Stadt zum Weltkulturerbe erklärt worden. Schon vor dem zerstörerischen Ereignis (von 1972 bis 85) gab es hier eine nepalisch-deutsche Zusammenarbeit zur Restauration der alten Bausubstanz. Deshalb gibt es in der Nähe des Shiva Tempels am Hauptplatz auch eine Helmut Kohl – Tafel. Überhaupt jagt ein beeindruckender Platz den anderen, verbunden durch schmale Gässchen voller Geschäfte, die allerdings viel ruhiger sind, als beispielsweise in Kathmandu.
Laut Mondkalender war heute ein guter Tag, um zu heiraten. Das nutzten in Bakthapur auch einige Familien einer ethnischen Untergruppe, um ihre kleinen Töchter so im Alter von circa vier Jahren ihrer ersten Hochzeit zu unterziehen. Diese findet mit einem Obst statt (anscheinend einer Art Holzapfel) und hat den Zweck, dass die spätere Frau, selbst wenn ihr Mann einmal sterben sollte nicht zur Witwe werden kann.
Unser Grüppchen mit Reiseleiter Mukunda |
Geschmückt für die Obsthochzeit |
Noch eine kleine Braut |
Durbar Square in Bakhtapur: Links der Palast, rechts im Bild der Shiva Tempel
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