Donnerstag, 2. März 2017

Wandern, wandern und die ersten Freunde(?)







Leider sind wir mit zu wenig Zeit nach Nepal gekommen, denn um eine „richtige“ Trekkingtour zu unternehmen
benötigt man mindestens 7-10 Tage (oder mehr).
Aber wir wollten trotzdem einmal ein bisschen Bergluft schnuppern und haben eine kurze Tour in weniger großer Höhe unternommen.


Da wir nur vier Tage laufen wollten, beschlossen wir, nur einen Guide und keine Träger mitzunehmen. Das ging grundsätzlich ganz gut, allerdings waren die ersten Stunden schon sehr anstrengend. Im Gegensatz zum Rest der Route ging es kontinuierlich ungleichmäßig hohe Steinstufen nach oben und mein Rucksack war sehr schwer.
Nach dem Mittagessen schlug unser Guide, der wohl Mitleid mit mir bekam, vor, den Rucksack mit mir zu tauschen, er trug jetzt also meinen schweren und ich seinen sehr leichten. Außerdem ging es von da an nur noch metaphorisch und nicht mehr tatsächlich steil bergauf und ich konnte allen anderen vorauslaufen ;).

(Lion meinte, der passende Jodel dazu wäre mit dem Hashtag „Wandern kann ich“ versehen.)


Auch wenn die Sicht uns wieder mal im Stich ließ, war der Weg doch wunderschön. Er führte uns durch sich ständig verändernde Landschaften: Terrassenfelder, Wälder voller Orchideen, rotblühenden Rhododendrenbäumen, duftendem Seidelbast, staubige, karge Gebiete und vieles mehr.



Vom Erdbeben zerstörtes Hotel in Chisopani, unserem ersten Übernachtungsort


















Abends stopften wir uns immer mit Dal Bhat voll, das ist das Nationalgericht, bestehend aus Reis (Bhat), einer Art Linsensuppe (Dal), Curry (meistens Blumenkohl und Kartoffeln mit scharfem Currygewürz), Pickle und einem Gemüse (meist Mangold). Außerdem hatten wir ein paar Kartenspiele dabei.

Am ersten Abend zog Constantin uns im Wizard ab, am zweiten Abend konnten wir uns vor Lachen kaum halten, als unser Guide mit uns MauMau spielte und am dritten Abend lernten wir vier Nepali kennen, mit denen wir auch erst Karten spielten und im Anschluss zu nepalischer Musik tanzten, beziehungsweise es versuchten. Später am Abend saßen wir in deren Zimmer zusammen, sie hatten einiges an Bier gekauft, und unterhielten uns sehr gut über die Unterschiede in den Kulturen, unsere Familien, Fußball und über was man eben noch so sprechen kann. Wir sind auch schon wieder für nächste Woche verabredet: da findet wohl ein Holifestival statt, zu dem sie uns mitnehmen wollen und vorher sind wir bei einer der Mädels zum Essen eingeladen.

Ein weiteres Highlight stellte unsere erste Erfahrung mit Dungba (keine Ahnung, ob man das so schreibt) dar. Der allererste Kontakt bestand schon bei der ersten Rast: dort trafen wir eine Gruppe Hochschullehrer, die einen gemeinsamen Ausflug unternahmen und darauf bestanden, uns auf eine Runde einzuladen. Das zweite Mal tranken wir das säuerliche, nach Hefe schmeckende Getränk in Nagarkot mit unserem Guide. Er meinte, das sei so gut, man müsse das unbedingt mal probiert haben und schon fanden wir uns in einem ein bisschen zwielichtigen Häuschen wieder. In einen Aluminiumbecher mit metallenen Strohhalmen wurde eingelegte Hirse gefüllt und diese immer wieder mit heißem Wasser übergossen.


Wieder zurück in Kathmandu kauften wir zur Feier des Tages ein und kochten selbst anlässlich Constantins Geburtstags (an dieser Stelle nochmal alles Gute ;*).



Heute ging es mit dem Bus nach Dhulikhel, wo Lion und ich die nächsten vier Wochen verbringen werden. Natürlich schauten wir auch schon mal beim Krankenhaus vorbei, das wirklich sehr modern und ordentlich wirkte und in welchem wir morgen Früh anfangen werden zu arbeiten. Lion auf der Pädiatrie, ich selbst auf der Inneren. Wir sind sehr gespannt, wie das so wird!!




















1 Kommentar:

  1. Liebe Sophie,

    wieder ein spannender, interessanter Bericht von einer wunderbaren Reise mit ungewöhnlichen Erfahrungen und Erlebnissen.
    Vielleicht hättest du uns doch mal auf einer unserer 3 wöchigen"Zeltradtouren" begleiten sollen um zu sehen, wie wenig ein Mensch (Frau) braucht, dann wäre der Rucksack etwas leichter gewesen.
    Ich wünsch dir auch weiterhin so fröhliche, heitere Momente, auch bei der Arbeit, oder gerade bei der Arbeit.
    Eva

    AntwortenLöschen